Pressemitteilung: Alle Jahre wieder marschieren sie für das Leben – What the Fuck?!

Alle Jahre wieder marschieren sie für das Leben – What the Fuck?!

Am 16. September 2023 werden sich in Berlin ab 12 Uhr erneut christlich-fundamentalistische Gläubige, Extreme Rechte und andere reaktionäre Kräfte aus ganz Europa beim sogenannten „Marsch für das Leben“ einfinden. Dieses Jahr wird es zum ersten Mal parallel auch in Köln eine Veranstaltung geben. Die Veranstalter*innen werben damit, für den Schutz „ungeborenen Lebens“ einzutreten und fordern unter anderem ein umfassendes Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen. Unter einem bürgerlichen Deckmantel organisieren sie nach rechts weit offene Veranstaltungen. Hinter dieser Fassade stecken jedoch menschenverachtende Ideologien der Ungleichwertigkeit. Darunter finden sich Queer-Feindlichkeit und Antifeminismus, sowie antisemitische Vergleiche, etwa die Gleichsetzung von Abtreibungen und Holocaust durch den Begriff „Babycaust“. Auch anschlussfähige rassistische Verschwörungsmythen von einer vermeintlichen „Abtreibungsindustrie“, die, von Feminist*innen organisiert, insgeheim den „Bevölkerungsaustausch“ plant, werden jedes Jahr auf neue von Organisator*innen und Teilnehmer*innen heraufbeschworen.

Neben ihren üblichen antifeministischen, rassistischen und antisemitischen Inhalten, arbeiten sich die Veranstalter*innen am geplanten Selbstbestimmungsgesetz ab, das eigentlich trans*, inter und nichtbinäre Menschen in ihren Rechten stärken soll. Die Fundamentalist*innen nutzen Ressentiments und Unwissen, um ihre transfeindliche Ideologie zu verbreiten sowie Desinformation und Hass zu streuen. Trans* Personen werden als Bedrohung diffamiert, obwohl sie diejenigen sind, die von Gewalt betroffen sind. Das Register Friedrichshain-Kreuzberg meldete Anfang Juli, dass sich die  LGBTIQ*-feindlichen Gewalttaten im Vergleich zum 1. Halbjahr des Vorjahres verdreifacht haben. Auch für das Jahr 2022 meldeten die Berliner Register schon steigende Zahlen. Dabei handelte es sich um körperliche Angriffe, Beleidigungen und Bedrohungen, Aufkleber extrem rechter Organisationen, Diskriminierungen und Veranstaltungen.

„Wir konnten im letzten Jahr zwei Erfolge feiern. In Annaberg-Buchholz löste sich der Verein „Lebensrecht Sachsen“ in diesem Jahr auf, womit dort zum allerletzten Mal der Schweigemarsch stattfand und der Paragraphen 219a wurde abgeschafft. Diese Erfolge können jedoch nicht über die zunehmende Gewalt gegen LGBTIQ* und die prekären Zugänge zu Schwangerschaftsabbrüchen hinwegtäuschen.“ (Ella Nowak, Pressesprecherin)

Am 16. September finden ab 11:30 Uhr unterschiedliche Aktionen gegen den „Marsch für das Leben“ in der Berliner Innenstadt statt. Es wird den ganzen Tag über Informations- und Beteiligungsmöglichkeiten an einem zentralen Infopoint geben, an dem auch Interviews geführt werden können.

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Ella Nowak, Pressesprecherin

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