Der jährlich stattfindende “Marsch für das Leben” wurde auch dieses Jahr erneut von feministischen Gruppen gestört. Dabei hatte das queerfeministische What-the-fuck Bündnis Berlin bereits für gestern Abend zu einer Pro-Choice-Demo zusammen mit Reclaim Club Culture aufgerufen, an der gut über 1000 Menschen teilnahmen. Für heute hatte das Bündnis zu Störaktionen und kreativem Protest aufgerufen, dem rund 700 Menschen gefolgt waren. Parallel veranstaltete das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung eine Demonstration mit knapp 1500 TeilnehmerInnen.
Die Choraktion “Singen für das Leben” konnte dabei mit 200 AktivistInnen bereits bei der Auftaktkundgebung des “Marsch für das Leben” lautstark mit Gesang Protest ausüben. Die 3500 TeilnehmerInnen des “Marsch für das Leben” wurde auch danach fortlaufend von buntem und lautem Protest begleitet. Zudem wurde der Zug der AbtreibungsgegnerInnen durch ca. 200 AktivistInnen mit einer Sitzblockade blockiert. Insgesamt gab es 17 polizeiliche Festnahmen.
Sarah Bach, Pressesprecherin des What-the-fuck-Bündnis hierzu:
“Wir freuen uns, dass gestern und heute so viele Menschen auf der Straße waren und dass, obwohl das Wetter uns bei unserer Vorabenddemo ein ziemlichen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Aber: Unsere Gegenproteste zeigen Wirkung. Schon das zweite Jahr in Folge liegen die Teilnahmezahlen des “Marsch für das Leben” bei 3500, halb so wenig wie noch vor zwei Jahren. Und es gibt immer mehr zivilgesellschaftliche Distanzierung von den LebensschützerInnen. Das ist auch gut so, denn nicht nur, dass dieses Jahr erneut der bekennenden Neonazis Ralf Löhrer an der Spitze mitgelaufen ist sondern auch die Inhalte der Auftaktkundgebungen zeigen, dass die Lebensschutzbewegung an den Antifeminismus der neuen Rechten anknüpft. Wir ruhen und jetzt erstmal aus, aber werden nächsten Jahr sicherlich wieder auf der Straße sein und lautstark ein Zeichen gegen christlichen Fundamentalismus setzen.”
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[Korrektur: In der ursprünglichen Fassung der PM hatten wir von 60 AktivistInnen gesprochen, deren Blockade geräumt wurde.]