Am 17.9. organisiert das Whatthefuck-Bündnis eine queer-feministische Demo und animiert zu aktivistischer Betätigung im Anschluss. Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung organisiert ebenfalls eine Demo. Weitere queere und feministische Gruppen kündigen Aktionen und Protest an.
Anlass ist der christlich- fundamentalistische „Marsch für das Leben“. Es gibt nicht „nur“ den Marsch, sondern auch einen Empfang am Freitag sowie einen Kongress und eine Abendveranstaltung.
Die Fundis nutzen das Wochenende 16.-18.9. zur antifeministischen, trans- und queerfeindlichen Vernetzung.
Interessant ist, dass nicht nur die uns gut bekannten Fundi-Organisationen der „Bundesverband Lebensrecht“ und die „Jugend für das Leben“ für das Wochenende einladen. Auch die zutiefst reaktionären, trans- und queerfeindlichen Gruppen „Demo für Alle“ und „Citizen Go“ treten in Erscheinung.
Es wurde in letzter Zeit einiges über die Verbindungen von rechten, antifeministischen und antiqueeren Netzwerken geschrieben. Die verschiedenen reaktionären Veranstaltungen an dem Wochenende sind ein Ausdruck dieser Verbindungen und Netzwerke.
Deshalb, wenn ihr über Aktionen und Protest nachdenkt und euch organisiert – beachtet auch das Rahmenprogramm sowie Treffpunkte der Fundis & Rechten.
Das ist geplant (wenn ihr weitere Infos habt, schreibt uns gerne):
- Bundesverband Lebensrecht / Marsch für das Leben
Freitag 16.9.,: „Stehempfang“, ab 18 Uhr im Mövenpick-Hotel, Schöneberger Str. 3, 10963 Berlin | Kontaktaufnahme Mövenpick-Hotel, Tel: +4930230060, E-Mail: hotel.berlin@movenpick.com
Samstag 17.9.: Marsch für das Leben 12-18 Uhr
Beginn mit einer Kundgebung, dann Schweigemarsch und zum Abschluss ein Gottesdienst.
Angemeldete Route der Fundis: Platz des 18. März und Straße des 17. Juni – Ebertstraße – Potsdamer Platz – Leipziger Platz – Leipziger Straße – Friedrichstraße – Unter den Linden – Wilhelmstraße – Dorotheenstraße – Ebertstraße – Platz des 18. März und Straße des 17. Juni
Anreise aus unterschiedlichen Städten: https://www.bundesverband-lebensrecht.de/marsch-fuer-das-leben/ (Fundi-Seite)
- Jugend für das Leben
„Pro Life Congress“ 16.-18.9.2022 in Berlin
Infos: https://jugend.alfa-ev.de/ (Fundi-Seite)
Programm:
Freitag: Stehempfang Mövenpick Hotel
Samstag: Kongressprogramm, Teilnahme „Marsch für das Leben“, Abendveranstaltung
Sonntag: Abreise
- DemoFürAlle-Forum Familie
Samstag 17. September 2022, Veranstaltung der Demo für alle und Citizen Go
„Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr mit Sekt-Empfang und Begrüßung. Abendessen und Vorträge starten um 19 Uhr. Ab 23 Uhr gemütlicher Ausklang mit Musik.“
Angekündigte ReferentInnen: Tapio Puolimatka, Maria Elisabeth Schmidt und Ulrich Vosgerau.
Infos: https://eveeno.com/ForumFamilie2022 (Seite der Organisatoren)
Antifaschistische Recherche zu Veranstaltung und Organisatoren von B. Kramer:
https://bkramer.noblogs.org/von-terfs-transfeindinnen-und-demo-fuer-alle/
Citizen Go: https://bkramer.noblogs.org/verbindungen-ausgehend-von-citizengo/
Nützliche Infos: Was ist an dem Tag so angemeldet?
https://www.berlin.de/polizei/service/versammlungsbehoerde/versammlungen-aufzuege/ (Polizei-Seite)
Hintergrund: Bundesverband Lebensrecht, Jugend für das Leben, Demo für alle und Citizen Go verbindet u.a.:
– Reaktionäres Rollenbild und Verteidigung einer ausgedachten „Zweigeschlechtlichkeit“ / geschlechtliche Vielfalt als Feindbild
Sie tun so, als sei geschlechtliche Vielfalt eine Ideologie, die die herrschende Ordnung,
besonders die Familien, zerstören wolle – und durch die eine Minderheit die Mehrheit der
Menschen zwinge, eine bestimmte (genderlose) Identität anzunehmen.
Sie lehnen ab, dass Menschen ihr Geschlecht selbstbestimmt leben können. Dadurch fahren sie im Moment auch Kampagnen gegen das „Selbstbestimmungsgesetz“.
– Gebärzwang für (hetero) Frauen und massive Förderung der hetero Kleinfamilie
Dadurch auch, Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen. Kindererziehung soll in der Familie bleiben, gegen staatliche Unterstützung in der Sorge-Arbeit und Erziehung (Ausbau Kindergarten, pädagogische Arbeit an Schulen, Ganztagsbetreuung u.ä.)
– Biologisierung von Herrschaft
Die Gruppen sprechen oft von „natürlich“ und „biologisch“. Damit verteidigen sie patriarchale Rollenverteilung (= Frauen sind primär für Kinder bekommen und Erziehung zuständig) und ihren Hass gegen Queers und trans Personen.
– Antifeminismus
Sie lehnen feministische Forderungen und Errungenschaften ab. Sie diffamieren und verbreiten Hass gegenüber Feminist*innen, lehnen Frauen- und Genderforschung ab – sowie daraus folgende Positionierungen, Handlungen und Angriffe.
Feminismus bzw .Feminist*innen werden für bestimmte, vermeintlich negative, gesellschaftliche Entwicklungen verantwortlich gemacht – es wird ihnen autoritäres Verhalten und Herrschaftssucht vorgeworfen.