Pressemitteilung: Linke Gruppen wollen dieses Jahr den „Marsch für das Leben“ blockieren

Linke Gruppen wollen dieses Jahr den „Marsch für das Leben“ blockieren.

Diesen Samstag, den 20.09, wollen christliche Fundamentalisten wieder mit einem sogenannten „Marsch für das Leben“ durch die Berliner Mitte ziehen.
Seit Beginn des Aufmarsches im Jahr 2002 wird dieser von Gegenprotesten begleitet. So wurde der Marsch in den letzten Jahren bereits durch zahlreiche kreative Aktionen hunderter AktivistInnen gestört.

Die Gegenproteste zum diesjährigen Marsch für das Leben werden sich nicht mehr auf dezentralen Protest beschränken. „Um 11.30 wird es eine Demo geben, die als zentraler Anlaufpunkt für die GegendemonstrantInnen dienen soll“, so Sarah Bach, Pressesprecherin des „What the Fuck!“ Bündnisses aus linken Gruppen. Zudem soll der Marsch später blockiert werden.

Hierzu sagte Sarah Bach: „Wir werden den Marsch mit einer Menschenblockade blockieren und zum Stehen bringen. Die Fundamentalisten werden nicht laufen und ihre antidemokratischen Forderungen verbreiten können!“. Genauere Informationen sollen an dem Tag bekannt gegeben werden.

Das What the fuck-Bündnis ruft zur Teilnahme an der Gegendemonstration um 11.30 Uhr, U-Bahnhof Kochstraße sowie der Blockade des Marsches auf.

Unabhängig davon wird das Bündnis für „Sexuelle Selbstbestimmung“ ab 13 Uhr eine Gegenkundgebung am Brandenburger Tor durchführen.

Artikel zur Inhalten und Strategien der „Lebensschutz“-Bewegung

akIn der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Analyse & Kritik ist ein Artikel erschienen, in dem die Autor*innen des neu im Unrast-Verlag erschienenen Buches „Deutschland treibt sich ab. Organisierter Lebensschutz, christlicher Fundamentalismus und Antifeminismus“ die Strategie und Inhalte der sogenannten „Lebensschutz“-Bewegung beleuchten. Prädikat lesenswert!

Pressemitteilung: Marsch für das Leben, Alternative für Deutschland und CDU Abgeordnete machen sich gemein mit fundamentalistischem und reaktionärem Gedankengut.

Am 20. September findet der jährliche „Marsch für das Leben“ statt, der vom Bundesverband für Lebensrecht organisiert und von prominenten PolitikerInnen wie Beatrix von Storch (Europaparlamentsabgeordnete der Alternative für Deutschland) und Volker Kauder (Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion), sowie von der Jungen Union unterstützt wird.

Die unkommentierte Unterstützung des Marsch für das Leben durch Abgeordnete zeigt dabei, dass die oftmals betonte Distanzierung von AfD, CDU/CSU und Junger Union von rechts-reaktionären und fundamentalistischen Kreisen eine hohle Phrase zu sein scheint.

So ist im Bundesverband für Lebensrecht die Organisation Pro Conscientia e.V. Mitglied, die in der Vergangenheit mit reaktionären, bisweilen antimuslimischen und rassistischen Veröffentlichungen auffiel. Deren Vorstandsvorsitzender Hermann Schneider schrieb in einem Artikel, der in der Vereinszeitung „Mitwissen Mittun“ 2012 veröffentlicht wurde: „Viele Moslems […] fühlen sich von Allah berufen, uns auszurotten.“ Solche hetzerischen Artikel sind in der Vereinszeitung dabei kein Einzelfall. Artikel über die „Die Ausrottung des Christentums in der islamischen Welt“ tauchen in der „Mitwissen Mittun“ des Öfteren auf, unter anderem von solchen Autoren wie Werner Olles, der als Autor für die Neue Rechte bekannt ist .

Doch auch auf dem Marsch selbst wird reaktionäres Gedankengut verbreitet: Bei der Kundgebung des Marsches 2013 verglich die Vortragende Karin Fenbert (Vorsitzende von Kirche in Not e.V.) die Abtreibungspolitik der Kommunen mit dem Holocaust, indem sie diese einen „kommunale[n] Verbrennungsofen, in dem die Spuren des Kindermordes verwischt werden“ nannte. Weiter fuhr sie auf ihrer Rede fort: „Was denkt Gott über die christlichen Völker, die in den letzten Jahren durch ihre Abgeordneten oder sogar durch Volksentscheid eine Reihe von Tötungsparagraphen zum Gesetz erhoben haben“. Dies zeigt eindeutig, das antidemokratische und verschwörungstheoretisches Gedankengut beim Marsch für das Leben geduldet und verbreitet wird.

Sarah Bach, Bündnissprecherin der Gegenproteste des What the fuck-Bündnisses, verkündigt hierzu: „Bei einer derartigen Anhäufung von rechtem und reaktionären Gedankenguts ist es umso wichtiger, dass wir uns den sogenannten Werten, die auf dem Marsch für das Leben und durch seine UnterstützerInnen vermittelt werden, widersetzen.“

Das What the fuck Bündnis organisiert am 20. September um 11:30 am U-Bahnhof Kochstraße eine Gegen-Demonstration und ruft dazu auf an dieser teilzunehmen und den Marsch für das Leben zu stören.

(1) MM 21, „Energiewende – die große Transformation“ von Herrmann Schneider, S. 12
(2) MM18, „Basra ist christenfrei“ von Werner Olles, S. 36
(3) Vgl. Profil Werner Olles im Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, S. 503/504

Weitere Informationen erhalten Sie auf http://whatthefuck.noblogs.org/

Pressemitteilung: Feministisches Bündnis gegen Aufmarsch christlicher FundamentalistInnen gegründet

Gegen den am 20. September in Berlin stattfindenden „Marsch für das Leben“ hat sich ein feministisches und antifaschistisches Bündnis gegründet.

Für diesen Tag mobilisieren sogenannte „LebensschützerInnen“ wieder bundesweit zu diesem „Marsch“. Damit wollen sie für ein generelles Verbot von Schwangerschafts- Abbrüchen demonstrieren.

Wie in den vergangenen Jahren will das Bündnis „What the fuck“ die „LebensschützerInnen“ nicht ungestört ihre antifeministischen Positionen verbreiten lassen. Dabei will das Bündnis für körperliche Selbstbestimmung demonstrieren und anschließend den »Marsch« blockieren!

Die Pressesprecherin des Bündnisses Sarah Bach dazu:
„Die Themen Familienpolitik und sexuelle Selbstbestimmung werden zunehmend von rechts aufgegriffen. Wir werden uns nicht weiter von ihren konservativen Rollenbildern einschränken lassen. Wir fordern stattdessen die vollständige Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und die Abschaffung der Zwangsberatung“.

Das „What the fuck“-Bündnis ruft dazu auf, sich am 20. September um 11:30 am U-Bahnhof Kochstraße zur Demonstration einzufinden und sich an den Störaktionen zu beteiligen.

Weitere Informationen erhalten Sie auf whatthefuck.noblogs.org

„Homo-Heiler“ in Berlin-Schöneberg

„In einem offenen Brief hat der LSVD Berlin die freikirchlich-evangelische Lukas-Gemeinde in Schöneberg dazu aufgefordert, einen von Wüstenstrom e.V. konzipierten Kurs nicht mehr zu bewerben und der Organisation keine Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Ziel der Therapieangebote von Wüstenstrom ist die „Umpolung“ von homosexuellen Menschen zur Heterosexualität.“

Lesetipp: Monitor des apabiz e.V. (Ausgabe 65 / Juli 2014)

AbtreibungsgegnerInnen drängen mit ihren Kampagnen immer stärker in die Öffentlichkeit. Zu ihrer größten Veranstaltung, dem »Marsch für das Leben« in Berlin, bringen sie mittlerweile bis zu 4.000 Menschen auf die Straße. Dabei können sie sich auf antidemokratische und antifeministische Diskurse berufen, die von einem breiten Spektrum verschiedener Gruppen bestimmt werden.

Weiterlesen …

Marsch für das Leben? What the fuck!

Mit dem „Marsch für das Leben“ wollen christliche Fundamentalist*innen und andere Abtreibungsgegner*innen für ein generelles Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen am 20. September 2014 in Berlin demonstrieren. Wir werden den Marsch laut, bunt und mit vielfältigen Aktionen entgegentreten und rufen alle emanzipatorischen Menschen auf, ebenfalls gegen diese antifeministische Veranstaltung aktiv zu werden. Wir rufen dazu auf, sich an unserer feministischen Demonstration zu beteiligen, sowie den »Marsch« der Fundamentalist_innen zu blockieren.

Demo: Samstag | 20. September | 11.30 Uhr | U-Bhf. Kochstraße (U6 / M29)
Danach: Kreativer Protest gegen den „Marsch für das Leben“ (13 Uhr / Willy-Brandt-Straße)

Kurzaufruf

Für den 20. September 2014 mobilisiert der Bundesverband Lebensrecht (BvL) wieder zu einem »Marsch für das Leben« in Berlin. Damit will er für ein generelles Verbot von Schwangerschafts-Abbrüchen demonstrieren und etikettiert dies als »Lebensschutz«. Wie in den vergangenen Jahren wollen wir die Abtreibungs-Gegner_innen nicht ungestört ihre antifeministischen Positionen verbreiten lassen! Wir werden für körperliche Selbstbestimmung demonstrieren und anschließend den »Marsch« blockieren!

Die am »Marsch« beteiligten Gruppen betrachten jeden Schwangerschaftsabbruch als »vorgeburtliche Kindstötung«, die verboten und bestraft gehöre. Sie sprechen damit allen Menschen, die schwanger werden können, dementsprechend vor allem Frauen_Lesben_Trans*_Inter* (kurz: flti*), das Recht ab, über ihr Leben und ihren Körper selbst zu bestimmen. Die meisten der Abtreibungs-Gegner_innen sind christliche Fundamentalist_innen. Sie kämpfen für eine Gesellschaft, die auf der bürgerlichen Kleinfamilie, Zweigeschlechtlichkeit, Trans*feindlichkeit, einer strengen Sexualmoral, Verbot von Homosexualität und auf »Schicksals«- und Obrigkeitsergebenheit beruht. Sie können sich hierbei einer wachsenden gesellschaftlichen Akzeptanz sicher sein. So stieg die Zahl der Teilnehmer_innen des Berliner »Marsches« von 2008 bis 2013 von 1000 auf über 4.000 an.

Anders als oft angenommen, gilt eine Abtreibung auch in Deutschland gemäß §218 StGB als Straftat, die nur unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. Zwangsberatung) straffrei bleibt, was eine staatlich institutionalisierte Entmündigung von flti* bedeutet. Der eigentliche Grund für einen Abbruch sind jedoch häufig »Schädigungen« des Fötus, was vielmehr die Missstände der gegenwärtigen ableistischen (behindertenfeindlichen) bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft aufzeigt, welche es zu bekämpfen gilt. Ausgeblendet wird auch, dass weltweit jährlich mehrere zehntausend flti* an nicht korrekt durchgeführten – weil illegalisierten – Abtreibungen sterben.
Auch der aktuelle europäische Rechtsruck drückt sich in einer verstärkten Agitation gegen das Recht auf Schwangerschafts-Abbrüche aus. So lief beispielsweise Beatrix von Storch der »Alternative für Deutschland« 2013 beim »Marsch« in der ersten Reihe.

Wir rufen dazu auf, sich an unserer feministischen Demonstration zu beteiligen sowie den »Marsch« der Fundamentalist_innen zu blockieren und fordern:

  • Streichung des § 218 aus dem Strafgesetzbuch
  • Entscheidungsfreiheit für oder gegen eine Abtreibung ohne Bevormundung
  • Kostenlosen und (rezept-)freien Zugang zu allen Verhütungsmitteln (auch zur »Pille danach«) für alle Menschen, unabhängig von Aufenthaltsstatus oder Mitgliedschaft in einer Krankenversicherung
  • Anerkennung der sexuellen, geschlechtlichen und körperlichen Selbstbestimmung

Kompletter Aufruf …

Ick brauch keen Jesus!

keenjesusVom 9. bis zum 13. Juli 2014 findet auf dem Tempelhofer Feld das christliche Sommerfest »Ick brauch keen Hawaii« statt. Veranstaltet wird das Fest vom Christ­li­chen Ver­ein Jun­ger Menschen (CVJM) sowie dem Gemeinschaftswerk Berlin-Brandenburg innerhalb der evangelischen Kirche (GWBB). Das Programm umfasst »Sport, Kunst, Musik, Spiel, Kreativität, Grillen und Chillen« und abends »findet zum Abschluss ein Gottesdienst mit interessanten Gästen und guter Musik statt.« [1]

Weiterlesen …