Pressemitteilung 17.9.2021
Queer-feministische Demonstration am 17. September 2021 in Berlin-Charlottenburg
Am Freitag Abend zogen mehr als 1500 queer-feministische Aktivist*innen laut und kämpferisch durch Berlin-Chalottenburg, um für körperliche Selbstbestimmung sowie das Recht auf Schwangerschaftsabbruch, und gegen den Aufmarsch christlicher Fundamentalist*innen am morgigen Samstag zu demonstrieren.
„My body, my choice; raise your voice!“ und „Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat!“ schallte es durch den Westberliner Abend, immer wieder solidarisierten sich Passant*innen und reihten sich in die Demonstration des „What the Fuck?!“-Bündnisses ein.
„Wir freuen uns über die Teilnahme so vieler kämpferischer queer-feministischer Aktivist*innen an unserer Vorabenddemo. Gemeinsam konnten wir ein Zeichen gegen christlichen Fundamentalismus und patriarchale Gewalt setzen!“, so Elle Nowak, Pressesprecher*in des What-the-Fuck-Bündnisses.
Unter anderem ging die Demonstration an der „Bibliothek des Konservatismus“ vorbei, ein Ort der Vernetzung zwischen christlichen FundamentalistInnen, Konservativen und der extrem Rechten. Gegen den so genannten „Marsch für das Leben“ der in rechten und konservativen Kreise gute vernetzten Abtreibungsgegner*innen sind ab Samstagmittag weitere Aktionen und Kundgebungen in der Innenstadt geplant.
Dem What-the-Fuck-Bündnis ist es wichtig, sich nicht nur an den menschenfeindlichen Positionen der christlichen FundamentalistInnen abzuarbeiten, sondern auch eigene Forderungen auf die Straße zu tragen und feministische Kämpfe in ihrer Vielfältigkeit sichtbar zu machen – und das ist auf jeden Fall gelungen.
Ein Redebeitrag des gen-ethischen Netzwerks beleuchtete die behindertenfeindliche Dimension selektiver Pränataldiagnostik und Ciocia Basia berichtete von der schwierigen Situation ungewollt schwangerer Personen in Polen und ihrer wichtigen Arbeit, Zugänge zu Schwangerschaftsabbrüchen hier in Berlin zu schaffen. Die Sexworker Action Group (SWAG) zeigte auf, warum Kämpfe für die Rechte von Sexarbeitenden Teil von Pro-Choice-Bewegungen sein müssen und die Liebig 34 verwies auf die Bedeutung selbstorganisierter FLINTA-Räume (Frauen, Lesben trans, inter, non-binary und agender Personen).
Kämpfe zusammen denken und sich gemeinsam gegen die patriarchale Ordnung zu stellen und gegen jeden Fundamentalismus, für Selbstbestimmung und sexuelle Freiheit und Vielfalt, gemeinsam den immer enger werdenden Freiraum in Berlin zu verteidigen – das war die Botschaft dieses Abends!