Für Donnerstag, 16 Uhr hatte das What-the-Fuck Bündnis zu einer Kundgebung am Adenauerplatz mobilisiert und trotz des Arbeitstages sind 250 Menschen gekommen. Denn direkt nebenan, am Kurfürstendamm 69, betreibt der “Lebensschutz”-Verein Pro Femina seit 1. Juli eine angebliche Beratungsstelle für Menschen im Schwangerschaftskonflikt.
Mit Transpis, Plakaten, Passant*innenflyern und Redebeiträgen wurde darüber aufgeklärt, wie Pro Femina Schwangere unter Druck setzt, auszutragen und wie die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen durch die §§218 und 219 mit der Beratungspflicht und dem Informationsverbot für Ärzt*innen dazu führt, dass Menschen in einer ohnehin schon belastenden Situation manipulativen Berater*innen ausgesetzt sind.
Zwei Hebammen machten dagegen deutlich, wie es aussieht, wenn die Bedürfnisse der schwangeren Person in den Mittelpunkt der eigenen Arbeit gestellt werden – und dass Vereine wie Pro Femina hier keine Hilfe sind. Sie verwiesen auch auf tatsächliche Probleme in der Versorgung von Schwangeren, wie Hebammenmangel und die Schließung von Geburtshäusern und forderten eine kritische feministische Auseinandersetzung mit den Themen Präimplantations- und Pränataldiagnostik.
Beim Klassiker „1, 2 oder 3?“ konnten alle ihr Wissen rund um das Thema Schwangerschaftsabbrüche auffrischen. Oder wisst ihr, wieviele Stellen in Fulda Abbrüche durchführen? Gar keine, war die richige und ernüchternde Antwort.
Und das liegt nicht zuletzt an der „Lebensschutz“-Szene, der auch Pro Femina zuzurechnen ist, die Ärzt*innen massiv unter Druck setzt, bedroht und einschüchtert.
Aber: wir werden die Fundis nicht in Ruhe lassen – weder die falschen Berater*innen von Pro Femina, noch den „Marsch für das Leben“ am 21. September! Die Kundgebung gestern wurde schon von zahlreichen Feminist*innen zur Vernetzung genutzt, die Saison kann beginnen! Gestern waren wir schon viele, im September werden wir noch mehr!
My body, my choice!