Gegen die Kriminalisierung von feministischem und antifaschistischem Protest: Auf die Straße am 6. April, 18 Uhr in Moabit
— for English see below —
Auftaktkundgebung: Wilsnacker Straße 4 (18 Uhr)
Abschlusskundgebung: Nettelbackplatz
Über 100 Aktivist:innen wurden im Laufe der letzten zwei Jahre Strafbefehle zugestellt und ihr Protest gegen den religiös-fundamentalistischen und rechts-offenen „Marsch für das Leben“ 2019 kriminalisiert. Der jährlich stattfindende „Marsch für das Leben“ bringt Abtreibungsgegner:innen verschiedener Milieus zusammen – darunter AfD-Politiker:innen und andere organisierte Rechte.
Inzwischen sind die Verfahren fast alle beendet. Die meisten wurden gegen Auflage einer Geldzahlung eingestellt, einige von uns wegen „Nötigung“ verurteilt. Dabei steht für uns fest: Sitzblockaden gegen Nazis und Fundamentalist:innen sind keine Nötigung, sondern nötig!
Die Verfahren gegen die Aktivist:innen reihen sich ein in eine Welle der Repression gegen Antifaschist:innen und Feminist:innen: ob gegen Ärzt:innen, die über Abtreibungen informieren oder Demonstrant:innen, die sich Nazis in den Weg stellen, wie am 3. Oktober 2020 in Hohenschönhausen dem III. Weg. Auch hier wurden Aktivist:innen mit „Nötigungs“-Verfahren überzogen. Währenddessen bleiben Nazis und Faschist:innen vom Staat meist unbehelligt, zumal wenn sie selbst in Polizei und Sicherheitsbehörden arbeiten.
Neben den genannten juristischen und finanziellen Konsequenzen sind auch die zeitlichen Ressourcen, die von unserer Seite in die Vor- und Nachbereitung der Verfahren fließen, eine Belastung. Durch Kriminalisierung und Repressionen soll linker Protest möglichst klein gehalten und letztlich unterbunden werden.
Gegen diese rechte Treiben und seine staatliche Unterstützung gehen wir am 6. April um 18 Uhr in Moabit gemeinsam auf die Straße. Auch nach zwei Jahren un-nötiger Prozesse lassen wir uns nicht einschüchtern! Gegen die Kriminalisierung von feministischem und antifaschistem Protest, und gegen die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen! Solange Antifeminist:innen und Rechte weiter auf die Straße gehen, werden wir uns dem entgegenstellen!
— English Version —
We sit because they march – Against the criminalisation of feminist and anti-fascist protest
Start: Wilsnacker Straße 4 (18 Uhr)
End: Nettelbackplatz
Over the last two years, more than 100 activists have been served with penalty orders and their protest against the religious fundamentalist and right-wing „March for Life“ (Marsch für das Leben) 2019 has been criminalised. The annual „March for Life“ brings together anti-abortion activists from different milieus, including AfD politicians and other organised far-right groups.
In the meantime, almost all of the lawsuits have been closed. Most of them were dismissed on condition of a monetary payment, some of us were sentenced for „coercion“. For us it is clear that sit-in blockades against Nazis and fundamentalists are not coercion, but a necessity!
The lawsuits against the activists are part of a wave of repression against anti-fascists and feminists: whether against doctors who inform about abortions or demonstrators who stand in the way of Nazis, such as the III. Way. Again, activists were charged with „coercion“. Meanwhile, Nazis and fascists usually go unchallenged by the state, especially when they themselves work in the police and security agencies.
In addition to the legal and financial consequences mentioned above, the time we invested in preparing for and following up on the trials is also a burden. Through criminalisation and repression, left protest is to be kept as small as possible and ultimately prevented.
We will take to the streets together on 6 April at 6pm in Moabit against these right-wing activities and their state support. Even after two years of unnecessary trials, we will not be intimidated! Against the criminalisation of feminist and anti-fascist protest, and against the criminalisation of abortion! As long as anti-feminists and far-right activists continue to take to the streets, we will stand up to them!