Pressemitteilung:
Am 21. September organisiert das queer-feministische und antifaschistische Bündnis „What-the-Fuck“ abermals Proteste gegen radikale AbtreibungsgegnerInnen. Das Bündnis stellt sich damit seit mehr als 10 Jahren christlichen FundamentalistInnen, Konservativen und extrem Rechten entgegen, die durch Berlin marschieren und unter dem Deckmantel des „Lebensschutzes“ ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen fordern.
Die AkteurInnen hinter dem sogenannten „Marsch für das Leben“ (MfdL) wollen nicht nur Abtreibung verbieten und somit noch stärker kriminalisieren, sie stellen sich auch gegen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und eine demokratische Gesselschaft. Jedes Jahr laufen unter anderem AkteurInnen der sogenannten „Demo für alle“ mit, die für ihre Hetze gegen Homosexuelle und Personen, die trans* sind bekannt sind. Sprechen darf dieses Jahr zudem Pablo Munoz Iturrieta, der Wahlkampf für Trump macht, Rassismus und Transfeindlichkeit verbreitet und gerne mit NS-Vergleichen arbeitet, wie eine Recherche von Eike Sanders, Ulli Jentsch und Kirsten Achtelik zeigt. Dort heißt es, „Iturrieta ist Teil einer weltweit vernetzten extremen Rechten und verbreitet fundamental-christliche und antidemokratische Propaganda: gegen Migrant*innen, Menschenrechte für LGBTIQ+, fortschrittliche Rechte der geschlechtlichen, sexuellen und reproduktiven Selbstbestimmung.“ Sanders, Jentsch und Achtelik zeigen auf, dass Iturrieta mehrfach den Nationalsozialismus und den Holocaust relativierte und eine „kulturelle Revolution, die christliche Werte zurückbringt“ propagiert. Dies sei ein zentrales Anliegen, das er mit der globalen extremen Rechten teilt und ein Angriff auf die Universalität der Menschenrechte bedeutet.1
Der Schutz des Lebens interessiert die OrganisatorInnen und TeilnehmerInnnen des MfdL nur, so lange es sich um den Zugriff auf ungewollt Schwangere handelt. Geht es um soziale Fragen, gesellschaftliche Verbesserungen für Alleinerziehende, die Rechte von Kindern oder Menschen mit Behinderung oder den Schutz von Menschen auf der Flucht, hört man von den vermeintlichen LebensschützerInnen absolut nichts. Und auch die dem Marsch nahe stehenden Parteien CDU und AfD sind nicht bekannt dafür, sich für das Leben von allen einzusetzen, wie es in Aufrufen immer wieder heißt. Damit zeigt sich die rein patriarchale, antifeministische und rassistische Agenda der radikalen AbtreibungsgegnerInnen.
„Die radikalen AbtreibungsgegnerInnen kleiden ihre patriarchalen, antifeministischen und rassistischen Vorstellungen und Forderungen in ein bürgerliches und vermeintlich harmloses Gewand. Aber wir wissen ganz genau, wer da auf die Straße geht und wofür sie stehen. Wir rechnen mit weiterhin sinkenden TeilnehmerInnenzahlen. Dennoch sind auch 3000 radikale AbtreibungsgegnerInnen 3000 zu viel. Wir stellen uns dem Schweigemarsch entgegen. Wer mit Rechten marschiert, tritt die Würde queerer Menschen und vieler anderer mit Füssen.“ Ella Nowak, Pressesprecherin des What-the-Fuck-Bündnisses.
Kundgebung am Samstag, 21. September 2024 um 11 Uhr vorm Berliner Hauptbahnhof (Washingtonplatz). Dezentrale Protest findet den ganzen Tag in Berlin-Mitte statt.
Wir haben eine neue Presse-Nummer: 0178 535 2780
Dort erreichen Sie uns Samstag den ganzen Tag. Wenn möglich, gerne Termine im Vorhinein über presse-wtf@riseup.net ausmachen.
1 Die Recherche ist unter anderem auf dem X-Account von Kirsten Achtelik zu finden: https://x.com/kir_ach/status/1837048596518101102.