Lebensschutz nerven – Heute in Berlin-Charlottenburg

12038727_1629047740704313_3598232315620340772_oDie Bande um den Verschwörungs- und Mahnwachenlauch Jürgen Elsässer und sein „Magazin für Souveränität“ lädt heute zur Hetze gegen Geflüchtete ins „Logenhaus“. Diese gehört ganz selbstverständlich zum Themenspekturm des Magazins, dass sonst gerne „Genderismus“ erfindet, eine „politische Kriegsführung gegen Eltern und Kinder“ herbeiphantasiert und Eva Hermann eine Plattform gibt – und so das reaktionäre Ticket in einiger Reinform repräsentiert. Gründe genug also, stinkig zu werden und „Compact“ die Show zu vermiesen.

Die Antifaschistische Koordination Westberlin, AStA TU Berlin, Antifa Friedrichshain rufen zu einer Protestkundgebung auf.
18 Uhr | Charlottenburg-Wilmersdorf | Emserstr. 12 | U-Bhf. Hohenzollernplatz | Infos

Interview im Missy Magazine

Das Missy Magazine interviewt Eike Sanders und Ulli Jentsch zum „Marsch für das Leben“ und den Schwierigkeit des Widerstands dagegen. Hier ein kleiner Auszug:

Missy Magazin: „Die „LebensschützerInnen“ sprechen auch davon, dass ein Kind ab der Befruchtung der Eizelle „beseelt“ sei. Das sind religiöse Ansichten, gegen die es sich schwer argumentieren lässt …

Sanders: Mit dem Buch haben wir versucht zu zeigen, dass es aber gar nicht nur um diese Frage geht, sondern um ein ganzes Gesellschaftsmodell. Und dieses Modell ist antifeministisch, sexistisch, heteronormativ und tendenziell auch noch antidemokratisch. Das sind alles Punkte, über die man die „LebensschützerInnen“ politisch angreifen kann.

Jentsch: Man könnte allerdings schon versuchen, die Vernunft gegen die irrationale religiöse Begründung zu setzen. Allein die Idee, nach der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle sei schon der Zweizeller „im Angesicht Gottes“ – das ist Willkür und die muss man auch als solche benennen. Das Interesse, den Streit in so fundamentalen Fragen zu suchen, ist allerdings verschwunden.

Missy Magazin: Noch vor etwa 20 Jahren waren „LebensschützerInnen“ gesellschaftlich stigmatisiert, doch dieses Stigma schwindet so langsam. Woran könnte das liegen?

Sanders: Der Bundesverband Lebensrecht organisiert gut platzierte Kampagnen, bei denen sehr viel mehr als früher auf Sprache geachtet wird. Holocaust-Vergleiche sind nicht mehr gern gesehen. Alles wird positiv ausgedrückt. Auf den Märschen wird niemand direkt diffamiert. Dort ist die Stimmung positiv, es geht eben um die „Kultur des Lebens“. Deswegen muss man auch genau fragen: Wer steht da auf der Bühne? In welcher Organisation sind sie? Was schreiben sie in ihren Publikationen? Da steht sehr deutlich, dass sie Abtreibungen verbieten wollen und welches Weltbild dahinter steht.“

Den ganzen Artikel gibts hier

Grüße nach Zürich!

Auch in Zürich findet am Samstag ein „Marsch für das Leben“ statt. Es wird auch dort Gegenproteste geben. Unter anderem wurde in der vergangenen Nacht ein Büro der EVP mit Farbe verschönert, da die konservative Partei neustes Mitglied in der Trägerschaft des „Marsch fürs Läbe“ ist. Wir wünschen den Genoss*innen viel Erfolg für Samstag. Lebensschutzbewegung sabotieren! Überall!

Hat Gunnar Schupelius ein Problem mit Emanzipation?

schupelius_1442244449„Wenn die vereinigten Linken am Sonnabend einfach nur ihre Meinung kundtun würden, wäre das vollkommen in Ordnung. Wenn sie aber, wie Frau Kipping, zur „Blockade“ der Christen aufrufen, ist das niederträchtig und gefährlich“ schreibt der Chefeinpeitscher der B.Z., um auch ja kein Element des rechten Tickets in seiner Kolumne zu verpassen.

Niederträchtig und gefährlich, lieber Gunnar, ist es, das Recht auf körperliche Selbstbestimmung zu verweigern, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt zu leugnen und Menschen zu Gebärmaschienen für Gott oder Nation oder gleich beides zu machen. Das ist es aber was die jenigen, die du verharmlosend als „engagierte Christen“ bezeichnest – eine Front von christlichen FundamentalistInnen und Rechtsaußen bis tief rein in die sogenannte „bürgerliche Mitte“ – einfordern!

Wir bleiben dabei: Den reaktionären Aufmarsch blockieren, egal welches Gewand er sich gerade anzieht – Wir sehen uns am Samstag auf der Straße!

Meanwhile in Spain…

In Spanien wurde letzte Woche nach zweijährigen realpolitischen Kämpfen das Abtreibungsrecht verschärft. Die konservative Regierung unter Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte ursprünglich noch mehr Einschränkungen geplant. Das neue Abtreibungsgesetz verbietet den Schwangerschaftsabbruch bei Minderjährigen ohne das Einverständnis der Eltern. Weiterlesen …