AS.ISM4 – Streitschrift gegen sexistische Zustände

„Ihr sprecht von „Lebensschützern“. Das klingt doch erst mal positiv. Wo liegt das Problem?“
In der aktuellen Antisexismusbroschüre AS.ISM4 sprechen wir über „Lebensschützer“ und ihre wörtliche Auslegung der Bibel, über die Proteste gegen den „Marsch für das Leben“ und unsere Visionen und Forderungen.

Die Broschüte ist hier digital nachzulesen.

Die 40-seitige Broschüre ist eine Sammlung von Texten der Emanzipativen & Antifaschistischen Gruppe [EAG], Andere Zustände Ermöglichen [AZE], Theorie, Kritik, Aktion [TKA], mehrere AGs der Interventionistischen Linken Berlin [IL], Antifaschistischer Schwarz-Roter Aufbau [ASRA], Kirsten Achtelik und weiteren.
Sie behandelt in drei Kapiteln zu Theorie, Organisierung und Praxistools Themen wie Zweigeschlechtlichkeit, Antifeminismus, Trans*feindlichkeit, Kritik am Ausspielen von Rassismus und Antisexismus, Kritische Männlichkeit, gibt Tipps für Awareness auf Parties, Umgang in Politgruppen und in Beziehungen und interviewt feministische Aktivist*innen verschiedener Zusammenhänge.
Für alle, die sie lieber in der Hand halten wollen: Sie kann unter eag-berlin[at]riseup.net bestellt werden.

RAISE YOUR VOICE am 18. März in Münster

Am 18. März 2017 werden wieder fundamentalistische Christ*innen mit weißen Holzkreuzen durch Münster marschieren. Unter dem Motto „1000-Kreuze-für-das-Leben“ demonstrieren sie mit ihrem Gebetszug vor allem gegen ein Recht auf Schwangerschaftsabbruch und damit gegen das Selbstbestimmungsrecht von schwangeren Personen.
Wir werden die Fundis nicht in Ruhe laufen lassen. Let‘s take back the street!
Für ein selbstbestimmtes Leben in einer herrschaftsfreien Gesellschaft.

Kommt am Samstag, 18.3.17, 12 Uhr zur Gegenkundgebung in die Stubengasse, Münster. Hier gibt es mehr Infos. Und hier geht es zum Aufruf der Genoss*innen aus Münster. 

Vielen Dank, ihr wart super!

Vielen Dank an alle, die gestern dabei waren und den Fundis ihren Marsch so richtig schön versaut haben. Die Polizei hat sich mal wieder von ihrer schlechtesten Seite gezeigt, leider liegt immernoch mindestens eine Person im Krankenhaus, es sind aber alle wieder aus der Gesa draußen. Für alle, dies interessiert, hier unsere PM mit Zahlen, Fakten etc. Bis zum nächsten Jahr!
Euer What-the-fuck!?-Bündnis

PM 17.09.2016: Queerfeminist_innen und Antifaschist_innen treibenchristliche AbtreibungsgegnerInnen aus der Berliner Innenstadt

Unter dem Motto “Euer Schweigen könnt ihr Euch schenken! Lieber Feminismus feiern!” zog am heutigen Samstag eine Demonstration von 3000 Personen durch die Berliner Mitte. Das queerfeministische und antifaschistische Bündnis “What the fuck?!” demonstrierte für das Recht auf körperliche Selbstbestimmung und trug seinen Widerstand gegen christliche FundamentalistInnen und ihr antifeministisches Gedankengut lautstark und kraftvoll auf die Straße. Anlass war der sogenannten “Marsch für das Leben” vom Bundesverband für Lebensrecht, der ein generelles Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen fordert. Die WTF-Demonstration richtete sich außerdem gegen die von den selbsternannten LebensschützerInnen propagierte rigide Sexualmoral, die festgefügte Kleinfamilie als einzig gültigen Lebensenwurf sowie gegen Trans-, Inter- und Homophobie.

1300 Polizist*innen schützten mit Absperrungen, aber auch harten Gewaltmitteln wie Reizgas und Faustschlägen die Route der selbsternannten LebensschützerInnen. Mehr als 600 Feminist*innen ließen sich davon nicht einschüchtern und wollten den Marsch nach Ende der queerfeministischen Demonstration unmittelbar stören. Sie drangen immer wieder entschlossen auf Friedrich- und Reinhardtstraße und erreichten so, dass die Route der christlichen Fundamentalist*innen maßgeblich verkürzt werden musste. Auf der Weidendammbrücke wurde eine Blockade von 300 Menschen errichtet. Sie verhinderten, dass der Marsch für das Leben seine reaktionären und antifeministischen Inhalte in das Herz Berlins tragen konnte. Durch das brutale Vorgehen der Polizei wurden 3 Personen verletzt, mindestens eine davon so schwer., dass sie ins Krankenhaus gebracht werden musste. 18 Menschen wurden festgenommen. Das Bündnis verurteilt diese ungerechtfertigte Polizeigewalt aufs Schärfste.

Nicht zuletzt war der Protest auch ein deutliches Statetment zur Berliner Abgeordnetenhauswahl. Die Pressesprecherin Sarah Bach dazu: “Es gibt eine unheilige Koalition zwischen den christlichen AbtreibungsgegnerInnen und der Alternative für Deutschland. Es kommt
nicht von ungefähr, dass die AfD-Frontfrau Beatrix von Storch seit Jahren den Marsch mitanführt. Wir haben mit unserem kraftvollen Protest heute klar gemacht, dass antifeministische Positionen und nationalistischer Denke nicht unbeantwortet bleiben.”

Weitere Informationen erhalten Sie auf whatthefuck.noblogs.org
Presse-Emailadresse: presse-wtf@riseup.net
PresseNr. : 015213925160

Letzte Infos

In wenigen Stunden starten wir mit der Vorabend-Demo gegen Beatrix von Storch, AfD und christliche Fundamentalist*innen in die Proteste gegen den diesjährigen „Marsch für das Leben“. Wir möchten euch hier nochmal mit den letzten Infos versorgen.

Die Vorabend-Demo startet heute um 18 Uhr am S-Bhf Schönhauser Allee und führt zum Abgeordnetenbüro und Wohnhaus von Beatrix von Storch. Außerdem richtet sich die Demonstration gegen ein rassistischen Übergriff von Hooligans des BFC Dynamo im Mauerpark am vorletzten Samstag.

Morgen legt die Demonstration des What the Fuck-Bündnis um 12 Uhr am S-Bhf Anhalter Bahnhof den Startschuss für die Gegenproteste. Die Demo führt über Wilhelmstraße, Zimmerstraße, Charlottenstraße, Leipziger Straße und Markgrafenstraße zur Behrenstraße Ecke Glinakstraße. An der Spitze der Demonstration läuft ein FLTI*-Block. Außerdem gibt es ein Awarness-Team, dass ihr an seinen Warnwesten erkennt.

Zusätzlich veranstaltet das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung eine Demonstration ab 13.30 Uhr vom Brandenburger Tor. Diese wird parallel zum Marsch für das Leben südlich von Unter den Linden zum Bebelplatz laufen und soll dort um 15.45 Uhr ankommen. Gleichzeitig startet um 14 Uhr noch eine Fahrraddemo des ADFC auf dem Pariser Platz und führt von dort über Unter den Linden und Glinkastraße nach Süden.

Ab 13 Uhr beginnen die christlichen Fundamentalist*innen mit ihrer Auftaktkundgebung vor dem Bundestag. Der AK Codename Kot ruft dazu auf, diese durch Gestank zu stören. Erfahrungsgemäß setzen sich die selbsternannten „Lebensschützer“ gegen 14 Uhr in Bewegung. Ihr Marsch endet mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel. Sehr wahrscheinlich wird dieser wie in den letzten Jahren im Lustgarten vor dem Berliner Dom stattfinden. Im Gegensatz zu den letzten Jahren ist dieses Jahr auch eine Route nördlich der Spree denkbar. Um 17.30 Uhr wollen die Fundamentalisist*innen ihre Veranstaltung beenden.
Um diesen Zeitplan zu durchkreuzen und ihren Marsch möglichst gleich zu verhindern, gibt es wie in den letzten Jahren Blockaden geben. Infos dazu auf der Demo! Daneben setzen wir auf eure Eigeninitiative – seid wild, kreativ und unberechenbar!

Selbstverständlich gibt es auch einen Live-Ticker am Tag selbst auf Twitter via @nofundis hashtag ist #feminismusfeiern. Außerdem ist der EA geschaltet. Meldet euch bei Festnahmen unter 030 / 69 22 22 2. Sollten Leute in die GESA verbracht werden, gibt es dort einen Prisoner Support. Unterstützt die Leute und kommt auch selbst vorbei, wenn Freund*innen von euch einfahren.

Awareness und Anregungen

Wir wollen auf der Demo am 17.9 möglichst einen Raum schaffen, in denen wir alle aufeinander Rücksicht nehmen. Hierfür sind natürlich vor Allem wir selbst gefragt. Darüber hinaus gibt es die Awareness Teams, die auch auf der ganzen Demo an Ihren knalligen Westen zu erkennen sind.

Auf Transmisogynie (Das Ablehnen oder nicht Ernst nehmen von Trans-Weiblichkeiten) möchten wir euch vor der Demo nochmal mit diesem Flyer aufmerksam machen: FlyerTransmisogynie

Außerdem noch das Awarenesskonzept für die ganze Demo:
(English below)

#LieberFeminismusFeiern
Liebe Demoteilnehmer_innen,
dies ist eine queerfeministische und antifaschistische Demonstration. Rassistische, trans*feindliche, sexistische, ableistische oder sonstige Verhaltensweisen und Äußerungen, die Menschen diskriminieren, sind nicht mit dem Inhalte unserer Demo und Aktionen vereinbar und sollten durch gemeinsames Handeln unterbunden werden. Als What-the-Fuck-Bündnis möchten wir, dass sich unterschiedlichste Menschen in ihrem Protest gegen den „Marsch für das Leben“ auf der Demo und bei Aktionen wohlfühlen können. Dies bedeutet auch, dass wir alle gemeinsam darauf achten, dass es nicht zu ausgrenzenden oder diskriminierenden Situationen kommt.
Für uns als Bündnis gilt, dass grundsätzlich alle hier Anwesenden mit dafür verantwortlich sind, aufeinander zu achten und deeskalierend einen Raum zu schaffen, der so diskriminierungsarm wie möglich ist. Seid solidarisch miteinander und passt aufeinander auf. Wenn ihr eine diskriminierende Situation erlebt – fragt die betroffene Person, ob sie Unterstützung möchte, und sprecht ggf. auch andere Menschen an.
Wenn ihr eine diskriminierende Situation erlebt – fragt die betroffene Person, ob sie Unterstützung möchte und wendet euch ggf. an das Awareness Team. Ihr erkennt es an den pinken Westen

#LieberFeminismusFeiern
Dear All,
this is a queer-feminist and antifascist demonstration. Racist, cis-normative, sexist, ableist and other behaviour or statements discriminating people are not welcome here and should be prevented together. As What-the-Fuck, we want different people to be able to feel safe in their protest against the „March for Life“. This also means that we care mutually that excluding or discriminating situations don´t appear.
For us as coalition it is clear that all of the people here today are responsible to take care of each other and deescalating situations, therefore creating a space that is as free of discrimination as possible. Act in solidarity and take care of each other. If you see or experience a discriminating situation – ask the person if they need support and also approach others about this. If you see or experience a discriminating situation – ask the person if they need support and also approach our awareness team, that you can recognize by their pink vests.

flti*-Block am 17.09.

——– english translation below ———-

Die queerfeministische und antifaschistische Demo am 17.09. wird von einem flti*-Block angeführt.
FLTI* steht für FrauenLesbenTransInter*. Es sind alle Menschen eingeladen, im 1. Block mitzulaufen, außer Cis-Männer. Unter Cis-Männern verstehen wir, dass sich Menschen mit dem „männlichen“ Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugewiesen wird, identifizieren und weder trans noch inter sind.
Verweist aber bitte nicht Menschen aus dem 1. Block, von denen ihr annehmt, dass sie Cis-Männer seien. Wir möchten nicht, dass Menschen auf ihr vermeintliches Geschlecht angesprochen werden, sondern möchten uns auf Selbstdefinition und Respekt vor dem FLTI*-Konzept verlassen.

Es gibt auf der Demo ein Awareness-Team, das ihr an den knalligen Westen mit „Awareness“ drauf erkennt. Ihr könnt es ansprechen, wenn ihr euch unwohl fühlt und/oder Unterstützung braucht.
Bitte passt aufeinander auf und übernehmt Verantwortung!
Vor allem bei Störungen von außerhalb der Demo kann das Awareness-Team nicht die alleinige Verantwortung übernehmen.

Insbesondere im Kontext der Demo der sogenannten „LebensschützerInnen“ soll der 1. Block, den sonst oft nicht gesehenen Kämpfen von FrauenLesbenTransInter* Raum geben!

TAKE BACK YOUR BODY, GENDER & SEXUALITY!

1. BLOC = WLTI*

AWARENESS CONCEPT
The 1. Bloc of the WTF!?march is WLTI*.
WLTI* stands for WomenLesbianTransInter*. All people are invited, to
join this 1. bloc except cis-men. With cis-men we mean all people who identify with the „male“ gender that was assigned to them at birth and who are not trans or inter.
Please do not send people out of the demo of whom you think they were cis-men. We don’t want that people are asked about their gender but want to rely on self definition and the respect for the wlti* concept.

There will be an awareness team that you can recognize by their bright vests with “Awareness” written on them. You can talk to them if you feel uncomfortable or/and if you need support.

Please take care for each other and take responsibility!
Especially in case of disturbances from outside of the march the awareness team can not take all the responsibility on its own.

Regarding the context of the march of the so-called “life savers” the 1. bloc is ought to give room to the often not seen fights of WomenLesbianTransInter*!

TAKE BACK YOUR BODY, GENDER & SEXUALITY!