Rückblick

Einen schönen Überblick über die Demonstrationen und Aktionen am Samstag bietet ein Artikel in der taz. Er erlaubt nicht zuletzt interessante Innenansichten in die Gedankenwelt der „besorgten ChristInnen“:

„Mit einer Bibelstunde hätten sie und ihre BegleiterInnen, mit denen sie am Morgen aus Niedersachsen angereist sei, sich die Wartezeit verkürzt. Nun aber war ihre Geduld offenbar am Ende: „Wir haben schon mehrfach von der Polizei gefordert, die nächste Eskalationsstufe einzuleiten und uns den Weg frei zu machen“, sagte die Frau.“

Weitere Presseartikel findet ihr auch unter Presse. Fotos: I, II, III, IV, V
Auch die RBB Abendschau sendete einen Beitrag:

Letzte Infos

Aktionskarte 2015Diesen Samstag wird in Berlin erneut der „Marsch für das Leben“ stattfinden. Wir werden dieser reaktionären und antifeministischen Veranstaltung unseren Protest entgegenstellen. Los geht es um 11.00 Uhr am S-Bhf. Anhalter Bahnhof (Fahrstuhl ist vorhanden) mit einer feministischen und antifaschistischen Demonstration durch die Innenstadt. Auf dem Gendarmenmarkt werden wir dann auf die Demonstration des Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung treffen. An der Spitze unserer Demo wird ein FLTI*-Block laufen, welcher sich über weitere Beteiligung freuen würde.

Im Anschluss wollen wir den „Marsch für das Leben“ blockieren. Haltet diesbezüglich Augen und Ohren offen, weitere Infos wird es am Tag selber geben. Mittels Sitz- und Stehblockaden wollen wir den Marsch stoppen und so zeigen, dass wir eine Einschränkung des Selbstbestimmungsrechts über unsere Körper nicht hinnehmen werden. Polizeikräfte werden eventuell versuchen, uns von diesem Vorhaben abzubringen, aber wir fokussieren uns nicht auf sie. Wenn möglich, werden wir Polizeiketten durch- oder umfließen, aber von uns wird dabei keine Eskalation ausgehen.

Während der Aktionen wird euch ein Ticker mit Infos versorgen. Ihr findet ihn im Internet unter aktionsticker.org oder bei Twitter unter @nofundis (#nofundis15). Ein Infotelefon wird für euch unter 0152 / 146 318 74 erreichbar sein.

Infotelefon: 0152 / 146 318 74
Ermittlungsausschuss: 030 / 692 22 22
Ticker: www.aktionsticker.org / @nofundis
Aktionskarte: whatthefuck.noblogs.org/?attachment_id=433

Call for Action!

“March for life”? – What the fuck!
Sabotage anti-feminism! Protest for self-determination of the body! Block Christian fundamentalists!

On September 19, 2015 the “Bundesverband Lebensrecht” (BVL) invites to their annual “March for life” in Berlin. The march is one of the most important events organised by the so-called pro-life activists aiming to activate a broad movement of reactionaries, anti-feminists and Christian fundamentalists. Their demands for a general ban on abortion directly affects FLTI* (Females, Lesbians, Transsexuals, Intersexuals) whose choices whether to carry their pregnancies to term or not will be limited only further. The growing number of protesters ranging from a middle-class conservative background to organized neo-nazis calls for a resolute and determined response.

Contrary to popular opinion, induced abortion is still illegal in Germany (§218 StGB), and only remains exempt from prosecution if certain requirements are met. People willing to obtain an abortion have to undergo a compulsory consultation by public authorities and wait three days before the pregnancy can be terminated. This procedure is an institutionalized incapacitation of FLTI* in conflict with their right of self-determinationof their own bodies and life choices.

In addition, the anti-feminist positions of both the pro-life activists and their supporters from the far right are gaining attention and acceptance among the public. Their influence on society, media and politics is constantly growing. Events like the “March for life” are an attempt to gain further public attention. We will not tolerate that!

This is a call for action to participate in our feminist and anti-fascist demonstration and to blockade and sabotage the fundamentalist march.

On September 19, 2015. At 10.30 am. S Anhalter Bahnhof.

Gemeinsame Anreise

Wir wissen inzwischen von folgenden Zugtreffpunkten/ Bussen:

Zugtreffpunkte:
Hamburg – 19.09 um 6:30 am Reisezentrum im Hauptbahnhof
Leipzig – 19.09. um 7:40 an Gleis 9 am Leipziger Hauptbahnhof

Bus aus Thüringen:
7.00 Uhr Abfahrt Erfurt (Busbahnhof Höhe ICE Hotel)
7.30 Uhr Abfahrt Jena (Parkplatz Rewe, Haltestelle Universitätsklinikum)
Tickets gibts montags bis freitags von 15-19 Uhr im RedRoXX Offenes Jugendbüro (Pilse 29, Erfurt), im Frauenzentrum Brennessel montags bis freitags 9-16 Uhr (Regierungsstraße 28, Erfurt) sowie im Wahlkreisbüro Steffen Dittes (Marktstraße 17, Weimar) montags bis donnerstag 10-16 Uhr.

Rückfahrt: ca. 19 Uhr, ort wird noch bekannt gegeben

Lebensschutz nerven – Heute in Berlin-Charlottenburg

12038727_1629047740704313_3598232315620340772_oDie Bande um den Verschwörungs- und Mahnwachenlauch Jürgen Elsässer und sein „Magazin für Souveränität“ lädt heute zur Hetze gegen Geflüchtete ins „Logenhaus“. Diese gehört ganz selbstverständlich zum Themenspekturm des Magazins, dass sonst gerne „Genderismus“ erfindet, eine „politische Kriegsführung gegen Eltern und Kinder“ herbeiphantasiert und Eva Hermann eine Plattform gibt – und so das reaktionäre Ticket in einiger Reinform repräsentiert. Gründe genug also, stinkig zu werden und „Compact“ die Show zu vermiesen.

Die Antifaschistische Koordination Westberlin, AStA TU Berlin, Antifa Friedrichshain rufen zu einer Protestkundgebung auf.
18 Uhr | Charlottenburg-Wilmersdorf | Emserstr. 12 | U-Bhf. Hohenzollernplatz | Infos

Interview im Missy Magazine

Das Missy Magazine interviewt Eike Sanders und Ulli Jentsch zum „Marsch für das Leben“ und den Schwierigkeit des Widerstands dagegen. Hier ein kleiner Auszug:

Missy Magazin: „Die „LebensschützerInnen“ sprechen auch davon, dass ein Kind ab der Befruchtung der Eizelle „beseelt“ sei. Das sind religiöse Ansichten, gegen die es sich schwer argumentieren lässt …

Sanders: Mit dem Buch haben wir versucht zu zeigen, dass es aber gar nicht nur um diese Frage geht, sondern um ein ganzes Gesellschaftsmodell. Und dieses Modell ist antifeministisch, sexistisch, heteronormativ und tendenziell auch noch antidemokratisch. Das sind alles Punkte, über die man die „LebensschützerInnen“ politisch angreifen kann.

Jentsch: Man könnte allerdings schon versuchen, die Vernunft gegen die irrationale religiöse Begründung zu setzen. Allein die Idee, nach der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle sei schon der Zweizeller „im Angesicht Gottes“ – das ist Willkür und die muss man auch als solche benennen. Das Interesse, den Streit in so fundamentalen Fragen zu suchen, ist allerdings verschwunden.

Missy Magazin: Noch vor etwa 20 Jahren waren „LebensschützerInnen“ gesellschaftlich stigmatisiert, doch dieses Stigma schwindet so langsam. Woran könnte das liegen?

Sanders: Der Bundesverband Lebensrecht organisiert gut platzierte Kampagnen, bei denen sehr viel mehr als früher auf Sprache geachtet wird. Holocaust-Vergleiche sind nicht mehr gern gesehen. Alles wird positiv ausgedrückt. Auf den Märschen wird niemand direkt diffamiert. Dort ist die Stimmung positiv, es geht eben um die „Kultur des Lebens“. Deswegen muss man auch genau fragen: Wer steht da auf der Bühne? In welcher Organisation sind sie? Was schreiben sie in ihren Publikationen? Da steht sehr deutlich, dass sie Abtreibungen verbieten wollen und welches Weltbild dahinter steht.“

Den ganzen Artikel gibts hier