Pressemitteilung 26.08.2020

Antifeminismus die Show stehlen
Pro-Choice-Rallye am 19. September 2020 in Berlin-Mitte

Am 19. September 2020 findet in Berlin der „Marsch für das Leben“ statt. Trotz Corona-Ansteckungsrisiko wollen die selbsternannten „Lebensschützer“ mit bis zu 5.000 Menschen gegen Abtreibung und körperliche Selbstbestimmung demonstrieren. Das What-the-fuck-Bündnis mobilisiert zu Gegenprotesten. Um das Ansteckungsrisiko so klein wie möglich zu halten und es auch Menschen mit erhöhter Gefährdung zu ermöglichen, Teil des Protests zu sein, ruft das queerfeministische und antifaschistische Bündnis in diesem Jahr zur Pro-Choice-Rallye quer durch Berlin Mitte auf.

Der „Marsch für das Leben“ propagiert ein christlich-fundamentalistisches Weltbild. Entgegen des vorgeblichen Ziels ist für die selbsternannten “Lebensschützer” nicht jedes Leben gleich schützenswert: Bedacht wird stets nur das „ungeborene Leben“, nicht die Lebensgefahr, in die schwangere Personen durch Abtreibungsverbote gebracht werden oder andere gefährdete Leben, z.B. an den EU-Außengrenzen. Außerdem vertreten sie konservative Geschlechterrollen, eine rigide Sexualmoral und sind homo- und transfeindlich. Das What-the-fuck-Bündnis stellt sich gegen menschenfeindliche Positionen und fordert reproduktive Rechte für alle.

“Gerade während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, warum queerfeministische Kämpfe weiterhin wichtig und notwendig sind. Wer arbeitet in Pflegeberufen? Wer muss bei Schulschließungen plötzlich zuhause bleiben? Was ist, wenn ‚Zuhause‘ kein sicherer Ort ist? Wie schnell lässt sich Europa weiter abriegeln? Wessen Leben wird bei knapper Versorgung als erstes als verzichtbar eingestuft? Wie wird die Pandemie ausgenutzt, um anti-emanzipatorische Politik durchzusetzen? Warum soll Abtreibung plötzlich nicht zur Gesundheitsversorgung gehören? Darum auch und gerade jetzt: Auf die Straße für eine emanzipatorische Gesellschaft und gegen den ‚Marsch für das Leben‘! ”, so Lili Kramer, Pressesprecherin des What-the-fuck-Bündnisses.

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